Allergien

WENN DER KÖRPER (ÜBER)REAGIERT
Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilben: Viele Umweltfaktoren können Allergien auslösen. Inzwischen ist mehr als ein Drittel aller Schweizerinnen und Schweizer betroffen.
Eine Allergie liegt vor, wenn das Immunsystem übermässig stark auf körperfremde Substanzen aus der Umwelt reagiert. Diese Allergene können unterschiedliche Symptome wie z.B. Niesreiz, juckende Quaddeln, tränende Augen, Magen-Darm-Beschwerden und Atemnot auslösen. Bei einem allergischen Schock kann es sogar zu einem Atem- und Herzstillstand kommen, der eine sofortige Notarzthilfe erforderlich macht. Auch bei Reaktionen wie Anschwellen der Schleimhäute, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden, um ein Ersticken zu verhindern.
SYMPTOME VON ALLERGIEN KÖNNEN NOCH TAGE SPÄTER AUFTRETEN
Egal, ob Pollen-, Schimmelpilz-. Hausstaub- oder Tierhaarallergie: Bei den meisten Überreaktionen des Immunsystems handelt es sich um sogenannte Soforttyp-Allergien: Die Symptome treten bereits kurz nach dem Kontakt mit dem Auslöser auf. Hierbei setzen Antikörper des Immunsystems Entzündungsbotenstoffe frei. Die Folge sind Schwellungen der Haut und der Schleimhäute, dazu häufig Juck- und Niesreiz. Diese Überempfindlichkeit auf kleinste Partikel in der Luft kann Asthma auslösen.
Anders verhält es sich bei Spättypallergien wie dem allergischen Kontaktekzem: Ausgelöst von Allergenen wie Nickel oder Duftstoffen, aktiviert das Immunsystem T-Helferzellen, die in der Haut die typische, geröteten Schwellung anregen. Diese Reaktion kann bis zu 72 Stunden nach dem eigentlichen Kontakt mit dem auslösenden Stoff auftreten.
MEIDEN, LINDERN, GEWÖHNEN
Allergien lassen sich durch mehrere Testverfahren diagnostizieren: Beim Pricktest werden verschiedene Allergenlösungen auf die Innenseite des leicht angeritzten Unterarms aufgetragen, um eine Reaktion auszulösen. Ergänzend kann das Blut auf spezifische Antikörper untersucht werden. Der Provokationstest umfasst eine natürliche Konfrontation des Patienten mit dem vermuteten Allergen unter ärztlicher Aufsicht.
Ist der Auslöser der Allergie bekannt, gilt es, diese allergenen Substanzen und Faktoren nach Möglichkeit zu meiden. Besonders bei einer Pollen- oder Hausstaubmilbenallergie ist das allerdings kaum vollständig möglich. Hier helfen Medikamente mit Antihistaminika, um eine allergische Reaktion abzumildern. Zusätzlich bieten sich verschiedene Präparate zur Linderung der Symptome an. Alternativ kann mit einer desensibilisierenden Immuntherapie versucht werden, eine Gewöhnung an das Allergen zu erreichen.