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Dosierung und Anwendung

Die richtige Anwendung von Homöopathie und Aufbewahrung der Arzneimittel ist wichtig

Die Einnahme und Dosierung von Globuli

In der Homöopathie ist die Einnahme und Dosierung massgeblich von zwei Faktoren abhängig:
Von der Potenz des homöopathischen Mittels und vom Patienten. Dabei geht es weniger um das Alter und Gewicht des Behandelten, sondern wie schnell er auf das homöopathische Medikament reagiert. Lassen Sie sich von einer Fachperson in einer Drogerie, Apotheke, beim Arzt oder beim Heilpraktiker beraten.

Grundsätzlich gilt: Merkt man, dass das Mittel wirkt: Sogleich absetzen! Das Mittel wird erst wiederholt gegeben, wenn sich der Zustand verschlechtert oder aber wenn über einen längeren Zeitraum nichts mehr geschieht, weder zum Besseren noch zum Schlechteren. Nach jeder Verbesserungsphase sollte neu überprüft werden, ob das gegebene Mittel nach wie vor angezeigt, also passend ist, oder ob allenfalls ein Folgemittel verabreicht werden sollte.

Die verschiedenen homöopathischen Potenzen, was bedeutet das genau?

Die Potenzen werden eingeteilt in niedrige, mittlere und hohe Potenzen. In der Selbstmedikation wird häufig mit niedrigen und mittleren Potenzen gearbeitet, also mit Potenzen bis und mit C/D 30. Das genaue Herstellverfahren wurde von Hahnemann entwickelt. man unterscheidet zwischen C- (Centesimal) und D- (Dezimal) Potenzen.

C-Potenzen das Verdünnungsverhältnis pro Zwischenschritt beträgt 1:100, eine C3 entspricht einem Verdünnungsverhältnis von 1:1`000`000
D-Potenzen das Verdünnungsverhältnis pro Zwischenschritt beträgt 1:10, eine D6 entspricht einem Verdünnungsverhältnis von 1:1`000`000.
Die Zahl hinter der Potenz besagt, wie häufig im jeweiligen Verhältnis potenziert wurde.

Im Bereich der niedrigen und mittleren (Urtinktur bis C/D 30) Potenzen ist der Wirkungsunterschied zwischen C- und D-Potenzen zu vernachlässigen. Erst bei den Hochpotenzen (alles über C/D 200) ist feststellbar, dass C-Potenzen eine effizientere Wirkung zeigen. Hochpotenzen gehören in die Hand einer Fachperson und sollten nur nach genauer Abklärung verabreicht werden!

Wie viele Globuli muss man nehmen? Wie ist die Dosierung?

Niedrige Potenzen haben eine kürzere Wirkdauer als hohe Potenzen und werden demnach häufiger eingenommen. Folgende Dosierung wird generell empfohlen (bei einer mittleren Potenz wie C30):

• Im akuten Fall: mehrmals täglich bis zu stündlich 5 – 10 Globuli im Mund zergehen lassen, möglichst 10 Minuten vor und nachher nichts essen oder trinken. Sobald eine Veränderung eintritt, Mitteleinnahme absetzen.
• Je akuter / dramatischer die Situation ist, umso häufiger wird das Mittel verabreicht. So empfiehlt sich z.B. bei einem Kind mit sehr hohem Fieber folgende Einnahme: 5 – 10 Kügelchen im Wasser auflösen und schluckweise alle 10 Minuten einnehmen. Vor der Einnahme jeweils umrühren. Sobald sich eine Veränderung des Zustandes zeigt, nicht mehr einnehmen!

Bitte beachten Sie, dass dies nur mögliche Empfehlungen darstellen und auf jeden Fall die Beratung einer Fachperson beizuziehen ist.

Chronische und akute Behandlungen in der Homöopathie

Bei akuten Erkrankungen mit klaren Symptomen kann eine Selbstmedikation erfolgen. Es empfiehlt sich dennoch, eine Fachperson (wie Arzt mit homöopathischer Ausbildung, Homöopath, Drogist, Apotheker) «griffbereit» zu haben, falls die gewünschten Erfolge mit dem gewählten Mittel wie z.B. Arnica nicht innert nützlicher Frist eintreten. Akut behandelt wird bei Beschwerden, die seit kurzem bestehen und sich meist oberflächlich, d.h. körperlich zeigen. Treten immer wieder ähnliche akute Beschwerdebilder auf, zeigt dies meist eine Schwächung der Konstitution an. Eine entsprechende Behandlung bei einer ausgebildeten Homöopathin wäre in diesem Fall empfehlenswert, um die für diesen Patienten passende Arznei ausfindig zu machen.

Chronische oder «konstitutionelle» Behandlungen werden zusammen mit einer Homöopathin durchgeführt. Im Gegensatz zur akuten Behandlung sind deutlich mehr Informationen erforderlich. Daher folgt vor der ersten Abgabe eines homöopathischen Heilmittels ein ausführliches Gespräch von 1.5 bis 2 Stunden. Hier geht es nicht nur um aktuelle Symptome, sondern auch um frühere oder familiäre Krankheiten und um Verhaltensweisen des Patienten. Man wird also in seiner «Gesamtheit» erfasst.

Im Akutfall werden niedrige oder mittlere Potenzen (bis C/D30) verabreicht, in chronischen Fällen tendenziell höhere Potenzen (C200 und höher). Das Ziel einer konstitutionellen Therapie ist, den Organismus so zu stärken, dass akute Beschwerden weniger häufig auftreten und sich höchstens flüchtig zeigen. Ausserdem trägt eine gestärkte Konstitution immer zu einem allgemein guten Wohlbefinden bei, was die Lebensqualität fördert.

Wie soll man homöopathische Arzneimittel idealerweise aufbewahren und lagern?

Die Basis homöopathischer Arzneien besteht meist aus Saccharose (Globuli), Xylit («zuckerfreie», nicht kariogene Globuli), Milchzucker (Tabletten) oder Alkohol (Tropfen). Somit sind alle Formen selbst konservierend und können problemlos bis zum aufgedruckten Datum verwendet werden. Dennoch sollte man bei der Aufbewahrung darauf achten, dass die homöopathischen Arzneimittel trocken und vor allzu grosser Hitze geschützt gelagert werden. Ebenso nicht an Orten aufbewahren, die für Kinder frei zugänglich sind.

Da stark riechende Substanzen wie Erkältungssalben oder ätherische Öle einen negativen Einfluss auf homöopathische Mittel haben können, sollten diese auch nicht am gleichen Ort aufbewahrt werden.

Quellen:
Homöopathische Arzneimittel. Materialien zur Bewertung. Keller, Greiner und Stockebrand. Govi‐Verlag Frankfurt/Main
Homöopathie für die ganze Familie. Gmür. Eigenverlag