Angina

Angina

WENN ES ENG WIRD

Gerade im Winter ist schnell von einer Angina die Rede, wenn die Mandeln geschwollen sind und das Schlucken schwerfällt. Doch eine Angina kann vieles sein.

Der lateinische Begriff «Angina» beschreibt ein Engegefühl und so ist im medizinischen Sinne schlicht ein Symptom gemeint, das auf viele Krankheiten hinweisen kann: Bei der Angina tonsillaris, einer akuten Mandelentzündung, wird es eng im Hals, bei der Angina pectoris hingegen schnürt sich die Brust zu.

ANGINA TONSILLARIS: OP ALS LETZTES MITTEL

Besonders Schulkinder sind häufig von der Mandelentzündung betroffen: Über Nasen- und Mundsekrete breiten sich beim Sprechen, Niesen und Berühren Viren aus, die den beiden Gaumenmandeln – die Teil des Immunsystems sind – zusetzen. Wie lange ist die Angina eigentlich ansteckend? Die Inkubationszeit (Zeit zwischen Ansteckung und Auftreten der ersten Symptome) kann sich bis zu 4 Tage hinziehen. Bis zum Ausbruch kann man komplett symptomfrei sein und dadurch weitere Personen anstecken. Eher selten stecken Bakterien oder Pilze hinter der Infektion. Betroffene haben Schluckbeschwerden, Schmerzen im Rachen und ein Engegefühl im Hals – die Angina.

Eine akute Mandelentzündung kann auch als Begleiterkrankung von Scharlach, Diphtherie oder dem Pfeiffer’schen Drüsenfieber auftreten. Umso wichtiger ist eine frühzeitige Abklärung der Beschwerden. Die Behandlung richtet sich nach der konkreten Ursache. Nur bei wiederkehrenden Entzündungen werden die Mandeln entfernt.

ANGINA PECTORIS: NOTFALL AM HERZEN

Sind die Herzkranzgefässe verengt, wird das Herz nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Die Folge: ein Druckgefühl und plötzliche, stechende Schmerzen in der Brust, die in den linken Arm, in den Bauch oder zum Kiefer strahlen können. Bei Frauen wird die Angina pectoris häufig nicht oder zu spät wahrgenommen, weil sie sich anders äussert: Hier zeigen Müdigkeit, Bauchschmerzen und Übelkeit die Herzbeschwerden an.

Treten diese Symptome auf, muss sofort gehandelt und ein Arzt kontaktiert werden, da der Sauerstoffmangel schnell zu einem Herzinfarkt führen kann. Die verengten Gefässe werden als erste Therapie mittels Medikamenten oder operativ erweitert. Ist das nicht möglich, wird im nächsten Schritt ein Bypass zur Versorgung des Herzens gelegt.

Die Angina pectoris kann vorgebeugt werden, indem die hauptsächlichen Risikofaktoren – Rauchen, Bluthochdruck, Übergewicht, hohe Cholesterinwerte – gemieden werden.