Depression

IM STIMMUNGSTIEF
Jede zweite Depression wird nicht diagnostiziert, weil Betroffene die Anzeichen der Krankheit fehldeuten oder sich für ihr Leiden schämen. Dabei ist ärztliche Hilfe unabdingbar, denn von allein und ohne Behandlung verschwindet eine Depression nicht.
Depressionen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Etwa jeder Fünfte ist im Laufe seines Lebens von ihnen betroffen. Zu den hauptsächlichen Symptomen zählen tiefe Niedergeschlagenheit, fehlender Antrieb und das Gefühl einer inneren Leere. Eine Depression kann sich auch in Schlafstörungen und körperlichen Beeinträchtigungen wie Verdauungsproblemen, Kopf- oder Rückenschmerzen sowie Herz-Kreislauf-Beschwerden äussern.
FRÜHE HILFE NOTWENDIG
Ebenso vielfältig wie die Symptome sind auch die Ursachen der Depression. Meist fallen mehrere zusammen. Häufig steckt anhaltender Stress oder eine seelische Belastung hinter der Erkrankung. Sie kann aber auch die Folge eines gestörten Hirnstoffwechsels, einer Hormonstörung oder von Parkinson sein. Ob es eine erbliche Veranlagung für Depressionen gibt, wird in der Forschung aktuell diskutiert.
Eine depressive Störung kann vom Patienten nicht eigenständig überwunden werden. Hält eine melancholische Verstimmung über mehr als zwei Wochen an, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen: Je früher die Erkrankung behandelt wird, umso schneller stellen sich Therapieerfolge ein. Unbehandelt hingegen vertieft sich eine Depression, es kann zu Wahnvorstellungen und Zwangsstörungen kommen. Jeder zehnte Erkrankte begeht Suizid. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Betroffene und ihr Umfeld die veränderte Stimmungslage ernst nehmen.
AUCH SPORT HILFT ALS MITTEL GEGEN DEPRESSION
Eine Depression wird psychotherapeutisch, medikamentös oder mit einer Kombination aus diesen beiden Ansätzen behandelt. Die verabreichten Medikamente – sogenannte Antidepressiva – hellen die Stimmung auf, indem sie auf den Haushalt des Glückshormons Serotonin, das Schlafhormon Melatonin oder den Nerventransmitter Dopamin einwirken. Die Liste potenzieller Nebenwirkungen reicht von Mundtrockenheit bis zu Herzrhythmusstörungen, weshalb eine medikamentöse Therapie immer individuell auf den jeweiligen Patienten angepasst werden muss. Die medikamentöse Behandlung zusammen mit einer Psychotherapie zeigt sich bei schweren Depressionen als eindeutig wirksamer als wenn nur Medikamente zum Einsatz gelangen.
Das Risiko einer Erkrankung kann durch enge soziale Kontakte – etwa gut gepflegte Freundschaften – und Sport nachweislich reduziert werden. Beide Faktoren regen den Hormonhaushalt an und mindern das Stressempfinden.