Haarausfall

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WENN DAS HAAR LICHTER WIRD

Haarausfall ist keine Erkrankung, sondern ein Symptom. Ungeachtet dessen ist der übermässige Verlust der Haare für viele Betroffene psychisch sehr belastend.

Jeder Mensch verfügt – je nach Haarfarbe – über 90’000 bis 150’000 Haupthaare. Dass täglich eine gewisse Anzahl von Haaren ausfällt, ist Teil eines natürlichen Prozesses: Nach Abschluss der Wachstumsphase werden Haare abgestossen, bevor sich in den Follikeln der Kopfhaut neue Haare bilden. Eine wichtige Rolle für das gesunde Wachstum der Haare für Frauen und Männer spielt das Vitamin B7, Biotin. In grossen Mengen enthalten in Leber, Sojabohnen und Eigelb, kann eine Nahrungsergänzung bei Biotinmangel sinnvoll sein.

WENIGER HAARE – URSACHE BEI FRAUEN UND MÄNNER MEISTENS ERBLICH BEDINGT

Wird der Richtwert von 100 Haaren pro Tag allerdings überschritten, liegt Haarausfall – medizinisch Alopezie genannt – vor. Je nach Ursache und Erscheinung wird in drei Formen unterschieden: Am häufigsten tritt der erblich bedingte Haarausfall auf. Etwa jeder zweite Mann und jede fünfte Frau ist von ihm betroffen. Der Haarverlust wird hierbei von einer Überreaktion der Haarwurzeln auf männliche Geschlechtshormone ausgelöst.

Bei Männern zeigt sich der Haarausfall meist am Vorder- und Hinterkopf durch «Geheimratsecken» und eine um sich greifende Glatze mit ausdünnen der verbliebenen Haare. Frauen hingegen weisen einen gleichmässigen Haarverlust auf, wodurch das Haupthaar insgesamt dünner erscheint. Dieser erblich bedingte Haarausfall kann ab dem 30. Lebensjahr auftreten, bei vielen Frauen passiert vermehrtes ausfallen der Haare im Zusammenhang mit den Wechseljahren. Diese Haarwachstumsstörungen werden je nach ausgefallenen Stellen meist nicht sofort bemerkt, weshalb sich die Behandlung verzögert.

DIFFUSER UND KREISRUNDER HAARAUSFALL

Seltener treten der diffuse und der kreisrunde Haarausfall (Alopecia Areata) auf. Bei Letzterem handelt es sich wahrscheinlich um eine Autoimmunerkrankung. Kahle, runde bis ovale Stellen zeigen diese Form des Haarausfalls an. Zwar wächst das Haar wieder nach, doch kann der Haarverlust jederzeit erneut auftreten. Eine Alopecia areata ist häufig harmlos, jedoch ist der Leidensdruck der betroffenen Patienten gross. Diese Form von Haarausfall ist bereits bei Kinder und jungen Erwachsenen möglich. Eine wirkungsvolle Therapie gibt es bislang nicht, vermutet wird mit den heutigen Erkenntnissen als Auslöser eine Autoimmunerkrankung.

Der diffuse Haarausfall kann durch hormonelle Schwankungen bei Frauen während der Schwangerschaft oder der Wechseljahre, durch einseitige Ernährung, Stress oder infolge Behandlung durch eine Chemotherapie auftreten. Auch eine Stoffwechselerkrankung wie Diabetes oder eine Fehlfunktion der Schilddrüse kann zu Haarausfall führen und das Haarwachstum verlangsamen. Hierbei dünnt das Haar gleichmässig aus, wächst allerdings häufig wieder nach, sobald die möglichen Ursachen behoben wurden.

Der bei Frauen und Männer erblich bedingte Haarausfall lässt sich zwar medikamentös therapieren, in seinem Verlauf kann er allerdings oftmals nur verlangsamt, nicht aber aufgehalten oder gar umgekehrt und das Haarwachstum wieder gefördert werden. Umso wichtiger ist eine frühzeitige Diagnose. Hier hilft der Zupftest auf der Kopfhaut: Lösen sich Haare schon beim leichten Ziehen, sollte der spezialisierte Hautarzt aufgesucht werden.