Juckreiz

Juckreiz

WIE AMEISEN AUF DER HAUT

Wenn es überall kribbeln und krabbelt, fühlt sich keiner mehr wohl in der eigenen Haut. Juckreiz (fachlich: Pruritus vom lateinischen prurire, auf Deutsch Jucken) entsteht meist an bereits verletzten Hautpartien und geht auf eine Erkrankung der Haut zurück. Juckt allerdings die gesunde Haut, können die Ursachen vielfältig sein.

Juckreiz kann mehr als 100 Ursachen haben. Entsprechend aufwendig und manchmal auch zeitintensiv ist die Suche nach dem individuellen Auslöser. Oft steckt hinter dem unangenehmen Kribbeln eine Hautkrankheit wie Akne, Nesselsucht, Neurodermitis (atopische Dermatitis) oder Schuppenflechte. Auch Infektionen und Ekzeme gehen oft mit einem Jucken der betroffenen Hautpartien einher. Das Problem: Durch das Reiben, Scheuern und Kratzen wird die Oberfläche der Haut belastet, Keime können eindringen und Entzündungen verursachen. Deshalb sollte ein Juckreiz möglichst frühzeitig abgeklärt und die juckende Hautstelle behandelt werden.

Nicht selten wird der Juckreiz allerdings nicht von einer akuten oder chronischen Hautkrankheit ausgelöst, sondern tritt als Alterserscheinung auf: Reifere Haut verliert an Elastizität und Feuchtigkeit, wodurch sie reizempfindlicher wird und Beschwerden auftreten können. Wer ausreichend trinkt, die trockene Haut mit feuchtigkeitsspendenden Produkten pflegt und vor allem übermässige Sonneneinstrahlung vermeidet, kann den Juckreiz verlässlich bannen.

URSACHEN FÜR JUCKREIZ

Doch nicht nur die erkrankte oder alternde Haut sorgt für Juckreiz: Die Ursache kann auch von aussen auf die Haut einwirken oder aus dem Körperinneren herrühren. Zu den häufigsten Auslösern von Hautjucken zählen:

  • Allergien wie etwa auf Wohnungsstaub oder Gräser
  • Unverträglichkeiten auf Bestandteile oder Zusätze von Nahrungsmitteln
  • Allergie oder Pseudoallergien durch Medikamente wie ACE-Hemmer, Antibiotika und Hormonpräparate
  • Lebererkrankungen wie Gelbsucht, Hepatitis C oder eine Entzündung der Gallengänge 
  • Nierenkrankheiten mit Nierenversagen
  • bestimmte Blutkrankheiten wie Eisenmangel
  • Stoffwechselstörungen wie Diabetes, Gicht oder Funktionsstörungen der Schilddrüse
  • Überempfindlichkeit gegen Licht
  • Nährstoffmangel oder -überschuss, besonders bei Vitamin B oder Zink
  • Infektionskrankheiten wie Windpocken, Masern, Röteln, Scharlach und HIV
  • neurologischen Krankheiten, etwa multiple Sklerose und die Parkinson-Krankheit, können Hautjucken hervor rufen
  • psychischen Belastungen und Erkrankungen wie Stress, Magersucht und Depression
  • Hautparasiten wie Flöhe, Läuse und Bettwanzen sorgen für juckende Haut
  • Reizung der Haut durch Überdehnung (z. B. in der Schwangerschaft), durch eine Rasur, aktives Kratzen

Juckreiz lässt sich häufig beheben, sofern erst einmal die Ursache bekannt ist. Deshalb sollte bei starkem oder langanhaltendem Juckreiz unbedingt der Hausarzt aufgesucht werden um eine gezielte Behandlung für den Patienten und seine individuelle Hauterkrankung wählen zu können. Kurzfristig helfen rückfettende Pflegeprodukte ohne Zusatz von Alkohol und Chemikalien, den Juckbeschwerden zu beseitigen und die Haut zu beruhigen. Auch menthol- oder zinkhaltige Cremes wirken verlässlich. Bei starkem und vor allem anhaltenden Jucken empfehlen Experten den Gang zu einem Arzt, welcher eine Therapie mit Kortison oder Antihistaminika starten wird.