Schilddrüse

SCHALTSTELLE IM HORMONHAUSHALT
Die Schilddrüse steuert zahlreiche wichtige Körperfunktionen. Die richtige Ernährung unterstützt ihre Gesundheit.
Am unteren Hals, der Luftröhre vorgelagert, befindet sich die Schilddrüse. Sie besteht aus zwei Lappen, die ihr das Aussehen eines Schmetterlings verleihen und wiegt beim ausgewachsenen Menschen zwanzig bis dreissig Gramm. Die Schilddrüsenhormone, die von der Schilddrüse produziert werden, greifen in zahlreiche Prozesse des Stoffwechsels und des Hormonhaushalts ein.
HORMONE MIT GROSSEM EINFLUSS
Reguliert vom Hypothalamus und von der benachbarten Hypophyse, werden in der Schilddrüse die Hormone Trijodthyronin (T3), Thyroxin (T4) und Kalzitonin produziert, gespeichert und bei Bedarf in den Blutkreislauf abgegeben. Kalzitonin beeinflusst den Knochenstoffwechsel und somit auch das Wachstum.
Die Hormone T3 und T4 erhöhen den energetischen Grundumsatz des Körpers, indem sie die Herzaktivität, den Sauerstoffverbrauch und die Muskelfunktion ankurbeln. Sie tragen auch zum Abbau von Cholesterin bei, beeinflussen den Blutdruck, das Nervenwachstum und – in jungen Jahren – die Gehirnreifung. Dadurch entscheidet nicht zuletzt die Schilddrüse über die intellektuelle Entwicklung.
Da die Schilddrüsenhormone auch aus Jodatomen gebildet werden, ist eine ausreichende Aufnahme von Jod über die Nahrung wichtig für die optimale Funktion der Schilddrüsen. Die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene liegt bei 180 bis 200 Mikrogramm. Jod findet sich in nahezu allen Nahrungsmitteln, in grösserer Konzentration allerdings nur in Meerestieren und -pflanzen.
KRANKHEITEN DER SCHILDDRÜSE
Verschiedene Erkrankungen können die Tätigkeit der Schilddrüse beeinträchtigen. Hierzu zählen eine meist durch Jodmangel verursachte, krankhafte Vergrösserung des Organs und Schilddrüsenkrebs. Häufiger treten eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse auf: Bei der Schilddrüsenüberfunktion handelt es sich in den meisten Fällen um eine Autoimmunerkrankung. Die Schilddrüse ist übermässig aktiv, was sich in Gewichtverlust, Herzrasen, innerer Unruhe und Schlafstörungen äussert. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion des Organs treten Symptome wie Gewichtszunahme, Müdigkeit und Verstopfung auf. Haare und Nägel erscheinen brüchig und trocken. Beide Fehlfunktionen werden in der Regel medikamentös behandelt. Schlägt diese Therapie bei der Schilddrüsenüberfunktion nicht an, muss die Drüse teilweise oder vollständig entfernt werden.