Schnupfen

ENTZÜNDUNG DER NASENSCHLEIMHAUT (RHINITIS)
Schnupfen zählt zu den häufigsten Erkrankungen der oberen Atemwege. Durchschnittlich drei- bis viermal erkranken Erwachsene jedes Jahr an ihm, Kinder sogar noch häufiger. Beim Schnupfen schwillt die Nasenschleimhaut an und produziert vermehrt Nasensekret. Dahinter steckt meist eine virale Infektion, oft durch Erkältungsviren. Aber auch andere Faktoren können zu einer Rhinitis führen.
URSACHEN DES SCHNUPFENS
Grippe, Masern, Windpocken: Viele virale Infektionen führen zu Schnupfen. Dieser kann aber auch durch bakterielle Infektionskrankheiten wie Diphtherie, Keuchhusten oder Scharlach ausgelöst werden.
Schadstoffe wie Tabakrauch, Kohlendioxid, Reinigungs- oder Desinfektionsmittel können die Nasenschleimhaut ebenfalls reizen und Schnupfen verursachen. Dieser tritt auch als Symptom von Allergien auf. Dabei kann der Schnupfen – je nach Auslöser – ganzjährig (z. B. bei Hausstaubmilben-, Schimmelpilz- oder Tierhaarallergie) oder saisonal (z. B. bei Pollenallergie) auftreten.
Schnupfen ist gelegentlich auch die Folge einer Verengung der Atemwege durch eine verkrümmte Nasenscheidewand, eine vergrösserte Rachenmandel oder Nasenpolypen. Dabei handelt es sich um gutartige Gewebewucherungen.
Ausserdem führen einige Medikamente wie etwa Antidepressiva, Antihistaminika, Blutdrucksenker und (bei längerer Verwendung) abschwellende Nasensprays zu Symptome eines Schnupfens.
Ein Sonderfall stellt der sogenannte vasomotorische Schnupfen dar: Dabei führt ein schneller Temperaturwechsel zu einer Störung der Durchblutung in der Nase. In der Folge tritt Schnupfen auf. Dies geschieht beispielsweise beim Wechsel von kalter in warme Umgebung oder beim Trinken heisser Getränke.
RISIKOFAKTOREN
Der gewöhnliche Schnupfen wird meist durch Erkältungsviren verursacht, die sich in der Nasenschleimhaut festsetzen und eine Entzündungsreaktion auslösen. Dies fällt ihnen umso leichter, je geschwächter das Immunsystem ist. Die Abwehrkräfte werden durch eine Unterkühlung, eine Mangelversorgung oder anhaltende Belastung, beispielsweise bei Stress, beeinträchtigt.
Auch eine zu trockene Luft kann Schnupfen begünstigen, da die Nasenschleimhaut an Feuchtigkeit verliert und so weniger abwehrstark ist.
AKUTER UND CHRONISCHER SCHNUPFEN
Stecken Viren oder Bakterien hinter dem Schnupfen, ist er meist innerhalb von ein bis zwei Wochen durchstanden. Hält der Schnupfen länger an oder tritt gehäuft auf, gilt er als chronisch. Dann lässt er sich oft schwerer behandeln, da die Ursache nicht vorübergehend ist wie eine Infektion. Chronischer Schnupfen deutet häufig auf eine Allergie oder eine Verengung der Atemwege hin.
BEGLEITSYMPTOME UND KOMPLIKATIONEN
Schnupfen belastet die oberen Atemwege und stört die Atmung. Oft wird er von Husten, Heiserkeit und Halsschmerzen begleitet. Seltener tritt auch Fieber auf. Eine gestörte Atmung kann Schlafprobleme nach sich ziehen.
Häufig breitet sich die Infektion auch auf die Nasennebenhöhlen aus. Dadurch kann es zu einem unangenehmen Druckgefühl im Gesicht und zu Kopfschmerzen kommen. Der Schmerz kann auch auf die Ohren oder den Kiefer strahlen.
Ist das Immunsystem durch den Schnupfen geschwächt, nisten sich gelegentlich auch (weitere) Bakterien in der Nasenschleimhaut ein. Dann liegt eine Sekundärinfektion vor.
BEHANDLUNG MIT HAUSMITTELN
Ein gewöhnlicher Schnupfen klingt meist von allein wieder ab. Verschiedene Medikamente und Hausmittel können die Schwellung der Nasenschleimhaut lindern und so die Atmung erleichtern.
Durch eine hohe Luftfeuchtigkeit und ausreichend Flüssigkeitszufuhr werden die Schleimhäute besser befeuchtet und die Symptome gelindert. Tees mit Ingwer, Lindenblüten oder Thymian unterstützen die Heilung. Die oberen Atemwege können durch Inhalation befeuchtet werden. Ergänzend können Kamille, Salz oder ätherische Öle dem Dampfwasser beigefügt werden. Auf letztere sollte bei Kindern allerdings verzichtet werden, da die Öle ihre Schleimhäute gefährden können.
Wer an Schnupfen leidet, sollte seinen Körper warmhalten, um das Immunsystem zu stärken, beispielsweise durch Fussbäder.
Regelmässige, nicht allzu anstrengende Bewegung regt die Durchblutung an. Zwiebel und Knoblauch sollten nun vermehrt verzehrt werden, da sie entzündungshemmend und desinfizierend wirken.
MEDIKAMENTE GEGEN SCHNUPFEN
Bei akuten Beschwerden können abschwellende Nasensprays oder -tropfen die Atemwege frei machen. Allerdings begünstigen viele dieser Präparate bei längerfristiger Anwendung ein Austrocknen der Nasenschleimhaut. Umso wichtiger ist es, sich in der Drogerie oder Apotheke zu den einzelnen Produkten gut beraten zu lassen.
Linderung verschaffen auch Nasenspülungen. Dabei wird die Schleimhaut mit einer Salzlösung sanft gereinigt.
Auch Schüsslers Salze und homöopathische Mittel bieten sich zur Behandlung von Schnupfen an.
EIN FALL FÜR DEN ARZT?
Erwachsene sollten einen Arzt aufsuchen, wenn der Schnupfen länger als eine Woche anhält oder sich andere Beschwerden wie Fieber oder Kopfschmerzen einstellen. Vorsicht ist bei Babys und Kleinkindern geboten: Schnupfen führt bei ihnen oft zu Trinkschwierigkeiten. Ausserdem können die Krankheitserreger schnell in die unteren Atemwege vordringen und eine Bronchitis oder Lungenentzündung verursachen. Aus diesem Grund sollte bei Schnupfen immer der Kinderarzt aufgesucht werden. Bei älteren Kindern ist aufkommendes Fieber ein Warnsignal. Wenn der Schnupfen für mehr als fünf Tage anhält oder sich der Allgemeinzustand verschlechtert, ist ebenfalls der Kinderarzt gefragt.