Verdauungsprobleme

VERDAUUNGSPROBLEME: WENN ES IM BAUCH RUMORT
Die Verdauung beginnt direkt hinter den Lippen: Beteiligt an der Nahrungsverwertung sind die Zähne, vor allem aber Speiseröhre, Magen und Darm. Da ist es nur verständlich, dass es auf diesem langen Weg der Verdauung zu zahlreichen Zwischenfällen kommen kann. Zu den häufigsten Beschwerden zählen Sodbrennen, Blähungen, Verstopfung und Durchfall.
SODBRENNEN: UNANGENEHMES AUFSTOSSEN
Wer zu viel, zu schnell oder zu fettig isst, riskiert ein brennendes Aufstossen von Magensaft, Reflux genannt. Der Mageninhalt kann bis in den Rachen aufsteigen und die Schleimhäute der Speiseröhre angreifen, Reizhusten und Heiserkeit verursachen.
Oftmals lässt sich Sodbrennen durch eine Umstellung der Ernährung und ausreichend Bewegung zur Verdauungsanregung vermeiden. Helfen weder eine gesündere Lebensweise noch Medikamente, sollte die Speiseröhre und der obere Verdauungsweg medizinisch untersucht werden – denn Sodbrennen kann auch auf verschiedene Krankheiten wie Reizmagen, Speiseröhrenentzündung oder eine Nahrungsmittelunverträglichkeit hinweisen.
BLÄHUNGEN: WIE AUFGEPUMPT
Gase entstehen während der Verdauung im Darm. Übermässig viel Luft im Bauch wird schnell als belastend empfunden, vor allem wenn sie nicht entweichen mag. Die Ursachen für Flatulenz sind vielfältig: Blähende, süsse oder fette Nahrungsmittel, Medikamente oder ein Reizdarm können ebenso zu mehr Gas im Darm führen wie Stress oder eilig (und mit viel Luft) hinuntergeschlungene Mahlzeiten. Blähungen zeigen allerdings auch Nahrungsunverträglichkeiten oder Entzündungen der Bauchspeicheldrüse an.
Gegen Blähungen helfen spezielle Medikamente und eine Umstellung der Ernährung, wobei auf Blähendes verzichtet werden sollte. Durch in Ruhe eingenommene, kleinere Mahlzeiten und ausreichend Bewegung kann die Darmtätigkeit unterstützt werden. Anis, Fenchel, Kümmel und Pfefferminz entspannen und tragen so zur Lösung von Bauchkrämpfen bei, sodass überschüssige Luft leichter entweichen kann und sich die Verdauungsprobleme schnell auflösen.
VERSTOPFUNG: WENN NICHTS MEHR GEHT
Bei einer Verstopfung erfolgt die Darmentleerung selten, unvollständig und erschwert. Hält die Verstopfung über drei Monate an, wird sie als chronisch bezeichnet. Zu den Ursachen zählen Darm-, Muskel- und Nervenerkrankungen, ein gestörter Hormonhaushalt, Mineralstoffmangel und psychische Erkrankungen wie Stress, Depression und Demenz.
Akute Verstopfungen lassen sich leicht behandeln, indem die Ernährung mit Ballaststoffen angereichert und der Darm durch Bewegung animiert wird. Sauerkrautsaft, Rizinusöl und auch schon Kaffee regen den Darm ebenfalls an. Chronische Verstopfungen müssen medizinisch abgeklärt werden. Vorsicht geboten ist bei der Selbstmedikation von Abführmitteln: Der Darm kann resistent werden und erneut verstopfen.
DURCHFALL: NICHTS MEHR ZU HALTEN
Nicht jeder unregelmässige Stuhlgang ist auch Durchfall: Diarrhö liegt erst vor, wenn Erwachsene mindestens dreimal täglich den Darm entleeren müssen und der Stuhl vermehrt oder dünner als gewöhnlich ist.